Rauchzeichen Im Dunst des Genusses


Die braune Königin: das exklusivste aller Tabakprodukte

Den Alltag vergessen, bewusst den Geschmack wahrnehmen – und was eine gute Zigarre ausmacht

Der Genuss von Zigarren – ein Luxus, der nicht erst seit dem Filmklassiker „Wall Street“ im Trend liegt. Beim Zigarre Rauchen handelt es sich um eine Jahrhunderte alte Tradition, ursprünglich ein Symbol für Wohlstand und Macht, seit Beginn der 80er Jahre aber auch den reinen Genussmenschen vorbehalten. In den Dunst des Genusses haben sich in den letzten Jahren zahlreiche Clubs zum gemeinschaftlichen Smoke gestellt.

Das Genussmittel der Starken und Reichen stand lange Zeit Pate für eine ganze Kultur. Dominante Männer der Geschichte wie Winston Churchill, John F. Kennedy oder Che Guevara machten die Zigarre prominent.

Jeder moderne und genussorientierte Mensch sollte etwas über den Trend im dunkelbraunen Gewand wissen. Die Welt der Zigarren ist mannigfaltig. Die Haptik und Optik haben beim Zigarrengenuss einen sehr hohen Stellenwert. Die Qualität zeigt sich am besten durch Geruchs- und Drucktests. Die Zigarre sollte glatt, eine feine Struktur haben und von gleichmäßiger Farbe sein. Das individuelle Aroma einer Zigarre wird durch die Herkunft, Reife und die Fermentierung des Tabaks bestimmt.

Dem Alltag entfliehen

Für den Genuss des besonderen Tabakproduktes muss sich Zeit genommen werden. Die Rauchdauer hängt dabei von der Vitola, dem Verhältnis zwischen Länge und Durchmesser der Zigarre, ab. „Corona“, „Panatela“, „Robusto“, „Churchill und „Lonsdale“ zählen zu den gängigsten Formaten.

Bei den derzeit sinkenden Temperaturen fehlt es aber selbst den größten Tabak­liebhabern an Muße, sich dem Genuss einer langen Churchill-Zigarre zu widmen. Viele eingefleischte Zigarrenraucher stellen sich deshalb wieder auf kleinere Formate ein. Für die kürzer werdenden Tage ist also der „Short Smoke“ ein absoluter Trend, wie beispielsweise die Short Robusto, Half Corona oder Perla mit einer Rauchdauer von 25 bis 40 Minuten. In einer kleineren Vitola ist die Aromenentfaltung viel kompakter. Rückblickend auf die vergangenen Jahre ist ganz klar ein Trend in Richtung der kubanischen „Kleinformate“ zu erkennen.

Eine Zigarre kommt selten allein

Die Königin der Genüsse lässt sich ideal mit einem passenden alkoholischen Getränk kombinieren. Klassiker unter den Spirituosen ist der Whisky. Aber welche Zigarre passt zu welchem Whisky? Ein klarer Favorit ist die box-pressed Zigarrenlinie AVO Syncro Nicaragua Toro aus dem Hause Davidoff. Bereits nach dem Anzünden überzeugt sie mit einer cremigen Rauchfülle. Das Deckblatt kommt aus Ecuador und ist ein Connecticut Seed. Während das Umblatt aus der Dominikanischen Republik stammt, kommen die Einlagentabake auch aus Nicaragua und Peru. Diese Tabakmischung sorgt für eine spannende Aromenvielfalt, die sowohl feurige Noten aus Nicaragua bereit hält, als auch süße und zartere Aromen präsentiert, die eher den dominikanischen Tabaksorten nachgesagt werden. Die AVO Synchro Nicaragua mit der größten Vitola, die es in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu kaufen gibt, gehört in die Bestenliste der braunen Königinnen. Alternativen hierzu sind mildere Sumatra- oder Brasil-Zigarren. Zu den Top 5 auf der Intertabac 2018, dem Dreh- und Angelpunkt der gesamten Tabak-Branche, wurden die Zigarren Rocky Patel Grand Reserve Robusto, die PDR 1878 Dark Roast Maduro Cafe, die Alec Bradley Magic Toast, die My Father La Gran Oferta und die Tatuaje RC Series gezählt. Wer es lieber etwas milder mag oder sich als Neuling in der Zigarrenwelt versucht, für den sind die milderen Messetrends R Paxtián Gran Perfecto, Cimarron Connecticut Robusto, Vegas de Santiago Original Lancero, De Olifant Knakje XO und Bossner Robusto ein heißer Tipp von Zigarrenkennern. Doch Grundsatz des kleinen Zigarren-ABC ist und bleibt: Der persönliche Geschmack entscheidet!

Text: Luisa Götzen | Fotos: Kaspars Grinvalds; Subbotina Anna - stock.adobe.com