Escaperoom "66 Minuten"


„66 Minuten“ gehört zu den besten Escape-Room-Abenteuern Deutschlands

Oliver Grabus ist ein aufgeschlossener Mensch. Er tritt seinem Gegenüber zugewandt und empathisch entgegen. Sprache, Gestik und Mimik setzt er perfekt ein. Kein Wunder, denn Oliver Grabus ist Schauspieler. Treffpunkt ist die Kirchstraße 4 in Neuwied. Geplant ist ein kleiner rund halbstündiger Rundgang durch die Räume eines der erfolgreichsten Escape- und Adventuregames Deutschlands, ja der ganzen Welt. 30 Minuten später ist man ein wenig irritiert, unschlüssig und muss jetzt sogar ein wenig vorsichtig sein. Aber keineswegs deshalb, weil man in dieser Zeit ein Stück weit den Spuren des Schlachtermeisters und vermeintlichen Mörders Schlabbeck gefolgt ist. Irritiert, weil man am Ende gar nicht mehr weiß, ob man hier in der Realität war, da die Räume so detailliert, epochenauthentisch und stimmig nachgebaut sind. In einem Kinderzimmer aus den 80er Jahren kommt natürlich auch Musik aus diesem Jahrzehnt aus dem Kofferradio. Unschlüssig ist man ein wenig, ob man nicht gleich eines der vielen Abenteuer in Echtzeit wahrnehmen sollte. Und natürlich, ob man sich nicht gleich bei der „Anti-Schlabbeck-Force“ anmeldet. Schlussendlich gilt es auch vorsichtig zu sein, um künftigen Besuchern keine Geheimnisse zu verraten, keine Tipps zu geben – schlicht nicht zu spoilern.

Kein Geheimnis ist jedenfalls, was Oliver Grabus sowie seine Kolleginnen und Kollegen – viele Schauspieler sind mit da¬bei – in dem ehemaligen Einkaufszentrum gegenüber dem Neuwieder Schloss geschaffen haben.

Zahlreiche Abenteuer auf mehr als 1 000 qm Aktionsfläche

Seit 2012 haben sie an dem Projekt „Immersive Escape- und Adventuregames“ gearbeitet. 2015 war die Eröffnung dieses ersten Live-Escape-Games in Rheinland-Pfalz. Sein Name ist „66 Minuten“. Nach und nach hat die Gruppe neue Abenteu¬er und Geschichten entwickelt. „Dann ging das Ganze durch die Decke“, beschreibt Oliver Grabus die Entwicklung sehr bildhaft.
Immersiv bedeutet in diesem Zusammenhang so viel wie „eintauchen“, oder „versinken“. Und tatsächlich werden die Besucher sehr schnell Teil der Handlung, tauchen ein, ver¬sinken in den spannenden und verzwickten Aufgaben und Abenteuern. Immer auf der Suche nach der Lösung. Oder eben auf der Suche nach dem Schlachtermeister Schlab¬beck, dessen mehr als unsympathisches Gesicht auf Bildern an der einen oder anderen Wand zu sehen ist.

„66 Minuten“ ist eigentlich kein klassischer Escaperoom, sondern vielmehr ein Theater Adventure. Bei diesem Aben¬teuer ist man selbst Hauptdarsteller und mittendrin. Zum Beispiel als Agent der „Anti-Schlabbeck-Force“, der ermittelt und gegen Schlabbeck und Konsorten kämpft. Man durch¬sucht Schlabbecks Geheimlabor, oder dringt in seine Woh¬nung ein und muss dabei eine Menge Rätsel lösen. Aber Achtung: Den Ermittlern bleiben nur 66 Minuten, um die Mission zu erfüllen.
Das interaktive Abenteuerhaus wurde auf drei Etagen ein¬gerichtet und verfügt über mehr als 1 000 qm Aktionsfläche mit über 25 aufwendig thematisierten Bereichen inklusiver Spezialeffekte. Überall warten auf- und erschreckende, aber auch lustige Szenen auf die Besucher.

Text: Klaus-Peter Kreß | Fotos: 66 Minuten; Adobe Stock