Lions Club Limburg


Lions Club Limburg-Domstadt organisiert Hilfe für mehr als eine Million Euro

Sie treffen sich an jedem zweiten Donnerstag um 19.30 Uhr in Limburg. Wenn alle kommen, sind es 31 Personen. Sie stammen aus ganz unterschiedlichen Berufen, die Altersspanne liegt bei rund 40 Jahren. Zu vielen dieser Treffen kommt jeweils ein Referent mit einem interessanten Thema, über das im Anschluss diskutiert wird.
An fast jedem dieser Abende wird jedoch über ein zentrales Thema gesprochen, gleichsam der Hauptgrund für das Miteinander. Es geht um sinnvolles und hilfreiches soziales Engagement in Limburg, der heimischen Region, aber auch darüber hinaus.
Am 1. Oktober 1980 wurde diese Vereinigung engagierter Menschen, der Lions Club Limburg, gegründet. Zu den Gründungsmitgliedern gehörte der damalige Limburger Bürgermeister, Josef Kohlmaier, ebenso wie zum Beispiel die Geschäftsleute Heinz Vohl, Dieter Theile, Friedel Kurtenbach und Heinz Küster. Zahlreiche weitere engagierte Menschen aus Limburg und der Region waren und sind Mitglied in diesem Service Club. Auch der aktuelle Limburger Bürgermeister, Marius Hahn, ist heute Mitglied in diesem Lions Club, der sich 2013 in „Lions Club Limburg-Domstadt“ umbenannt hatte.
Damals wie heute ist „we serve“, oder frei übersetzt „wir dienen“, „wir helfen“ das Motto dieser weltweiten Organisation.

Organisation zum Wohle der Menschen – Lions Organisation ist mehr als 100 Jahre alt

Melvin Jones wurde am 13. Januar 1879 in Fort Thomas, Arizona geboren. Als junger Mann wohnte Melvin Jones in Chicago, Illinois, arbeitete für ein Versicherungsunternehmen und gründete 1913 seine eigene Agentur.
Bald darauf schloss er sich dem Business Circle an, einem Lunchclub für Geschäftsleute. Diese Gruppe war eine von vielen zu dieser Zeit, die ganz auf die finanziellen Interessen ihrer Mitglieder ausgerichtet waren. Melvin Jones, der 38-jährige Geschäftsmann aus Chicago, hatte andere Pläne.

„Was wäre“, fragte er, „wenn diese Männer, die aufgrund ihres Ehrgeizes, ihrer Intelligenz und ihrer Ambitionen so erfolgreich sind, ihr Talent zum Wohle ihrer Gemeinden einsetzten?“ Auf seine Einladung hin trafen sich Delegierte verschiedener Herrenclubs in Chicago, um den Grundstein für eine solche Organisation zu legen. Am 7. Juni 1917 wurde Lions Clubs International ins Leben gerufen.
Unter der dynamischen Führung von Melvin Jones erarbeiteten sich die Lions Clubs das notwendige Ansehen, um gemeinnützig orientierte Mitglieder zu gewinnen.

Der Gründer von Lions Clubs International war auch außerhalb der Vereinigung als Führungspersönlichkeit anerkannt. Eine besonders große Ehre wurde ihm zuteil, als er 1945 Lions Clubs International als Berater bei der Organisation der Vereinten Nationen in San Francisco vertreten durfte.

Melvin Jones, der Mann, dessen Motto „Man kann erst viel erreichen, wenn man anfängt, etwas für andere zu tun“, ein Leitprinzip für gemeinnützig interessierte Menschen in der ganzen Welt wurde, starb am 1. Juni 1961 im Alter von 82 Jahren.
Melvin Jones hatte die Idee, die neue Organisation „Lions“ (Löwen) zu nennen. Er war überzeugt, dass der Löwe für Stärke, Mut, Treue und Lebenskraft steht.
Durch die Kombination der einzelnen Buchstaben L-I-O-N-S wird das Land zudem an die wahre Bedeutung der Staatsbürgerschaft erinnert: LIBERTY, INTELLIGENCE, OUR NATIONS SAFETY“ (Freiheit, Verständnis und die Sicherheit unserer Nation).

Viele - überall - vor Ort

Mit über 1,4 Millionen Mitgliedern in über 50 000 lokalen Clubs ist Lions Clubs International die größte Serviceorganisation der Welt. Diese großen Zahlen machen auch große Aktionen möglich. So investierte die Organisation in den vergangenen Jahrzehnten rund 450 Millionen Dollar in die Bekämpfung von Blindheit durch den grauen Star, oder die insbesondere in Indien weit verbreitete Flussblindheit. Zahlreiche Augenkliniken wurden in dieser Zeit von Lions finanziert und gebaut. Die weltweit tätige Lions Stiftung hat bisher rund 850 Millionen Dollar für die humanitäre Arbeit der Lions zur Verfügung gestellt.
Bei Lions Deutschland engagieren sich über 52 000 Mitglieder in fast 1 600 Clubs. Sie machten eine groß angelegte Hilfsaktion nach der Flutkatastrophe an der Ahr möglich und zum Beispiel rund 600 000 Euro jährlich für die Aktion „Ein Herz für Kinder“.
Waren in den ersten Jahrzehnten ausschließlich Männer Mitglieder in Lions Clubs, gibt es inzwischen seit 1987 auch längst reine Frauenclubs und gemischte Clubs.
In der Region Limburg gibt es neben dem Lions Club Limburg-Domstadt noch die Clubs Limburg-Goldener Grund, Limburg-Mittellahn und Limburg-Nassau. Die Nachbarstadt Diez hat zwei Lions Clubs.

Jeder Präsident hat sein eigenes soziales Projekt
Der jährlich wechselnde Präsident eines Lions Clubs gibt nicht nur ein übergeordnetes Thema für sein Jahr vor, sondern initiiert auch jeweils ein eigenes soziales Projekt.
In der vergangenen über 40 Jahren hat der Lions Club Limburg-Domstadt zahllose Menschen in Not unterstützt, viele kulturelle und vor allem soziale Projekte initiiert, bzw. finanziell unterstützt und sie damit oft erst möglich gemacht. Meist führte dieses Engagement auch zu einer größeren öffentlichen Wahrnehmung und damit auch Wertschätzung in der Bevölkerung.
So unterstützten die Domstadt Lions über mehrere Jahre die Initiative „Digitale Helden“. Hier wurden Schülerinnen und Schüler im richtigen und vor allem sorgsamen Umgang mit Online-Medien geschult. Ein Thema, das noch immer nicht flächendeckend im Lehrplan aller Schulen verankert ist

Mit 50 000 Euro wurden die Clown Doktoren bei ihrer wichtigen Arbeit unterstützt. Sie begleiten und unterstützen auf spaßige und kindgerechte Weise den Genesungsprozess kleiner und kleinster schwer- und schwerstkranker Kinder im Krankenhaus.
Für die Aktion „Wünsche werden wahr“ kauften die Lions einen gebrauchten Rettungswagen des Roten Kreuzes und ließen ihn umbauen. Inzwischen werden damit sterbenskranken Menschen ein letzter Wunsch erfüllt. Mal ist es der Besuch einer Delphinshow, eines Konzerts, oder der Parkbank auf der man vor Jahrzehnten den späteren Ehepartner kennengelernt hat.
Über mehrere Jahre stiftete der Lions Club einen Innovationspreis für nachhaltige Flüchtlingsprojekte, Umwelt- und Klimaschutzprojekte in der Region und Helden des Alltags. Der aktuelle Präsident unterstützt den Kinderhilfsfonds der Stadt Limburg. Oft wird auch spontan Hilfe geleistet. Für die Flutopfer an der Ahr organisierten die Limburger Lions Waschmaschinen, Wäschetrockner sowie andere Großgeräte und brachten sie persönlich zu den Betroffenen. Ein Lions Club vor Ort half bei der Auswahl der Bedürftigen.
Das größte Einzelprojekt stammt aus den Jahren 2007 bis 2010. In dieser Zeit finanzierten die Limburger Lions den Bau eines Kindergartens sowie einer Grund- und Hauptschule in Maychew in der Region Tigray in Äthiopien. Zu dieser Region bestand eine jahrzehntealte Beziehung über den Bruder eines Clubmitglieds. Mit Unterstützung der deutschen Lionsorganisation sowie der Deutschen Entwicklungshilfe konnten die Lions insgesamt rund 600 000 Euro für den Bau und den Unterhalt zur Verfügung stellen.

Tanzen und feiern für einen guten Zweck

Rechnet man alle Initiativen der vergangenen rund 40 Jahre des Limburger Lions Clubs zusammen, kommt man auf eine Summe von deutlich über einer Million Euro, die anderen Menschen zugutekam.
Haupteinnahmequelle für diese Projekte ist der jährliche Lions Ball in der Limburger Stadthalle aus Anlass der Gründung des Lions Clubs. Mehrere hundert Gäste feiern und tanzen jedes Jahr für einen guten Zweck bei diesem bedeutendsten gesellschaftlichen Ereignis in der Region. Der Erlös aus dieser Veranstaltung kommt dann wieder sozialen Projekten zugute.
Mitglied in einem Lions Club kann grundsätzlich jeder Erwachsene werden, der die Ziele der Lions Organisation teilt und der bereit ist, sich für andere Menschen einzusetzen. Beim Lions Club Limburg-Domstadt müssen zunächst lediglich zwei Mitglieder als Paten die Aufnahme befürworten.

Text: Klaus-Peter Kreß I Fotos: Adobe Stock