Kunstsammlung Limburg


Die Kunstsammlung der Stadt Limburg
Beliebte Begegnungsstätte für Künstler und Kunstliebhaber

Das Gebäude Fischmarkt 21 in der Limburger Altstadt hatte schon ganz verschiedene Funktionen. Dieses 1350 erbaute Haus war bis 1899 das Limburger Rathaus. Danach – viele Ehepaare werden sich noch daran erinnern – war es viele Jahre das Standesamt der Stadt.
Seit 1985 hat sich das ehemalige Rathaus ganz der Kunst verschrieben. Zusammen mit dem Nachbargebäude, beherbergt es inzwischen die Kunstsammlung der Stadt Limburg und ist seit Anfang an auch Ort zahlreicher Kunstausstellungen.

„Hausherrin“ ist seit über drei Jahren Dr. Anna Vössing. Sie studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und Musikwissenschaften. Für die Funktion als Leiterin des Kulturamtes war sie nach Limburg gekommen und ist hier längst heimisch geworden. Sia kam damals in die neue Stadt, in die neue Funktion, genau zu Beginn der Corona-Pandemie. „Keine Ausstellungen, keine Besucher, aber viel Zeit, um sich in die neue Funktion einzufinden“, erinnert sie sich heute.

Alles begann mit einem Silouettenkünstler
Der Startschuss für die Kunstsammlung der Stadt Limburg war im Jahr 1978. In diesem Jahr stiftete der Silhouettenkünstler Ernst Moritz Engert seine Arbeiten der Stadt. Dies war der Ausgangspunkt für eine eigene, städtische Sammlung. 1980 kaufte die Stadt den Nachlass von Josef Eberz, einem in Limburg geborenen Maler und Grafiker. Das Fundament für die Gründung der Kunstsammlung war damit gelegt. Seit 1980 wird das Projekt auch durch den „Förderkreis Bildende Kunst Limburg“ unterstützt.
Seit der Eröffnung und der Präsentation der Arbeiten von Ernst Moritz Engert, zeigte die Stadt im ehemaligen Rathaus über 200 Ausstellungen. Große Namen wie Salvadore Dali, Marc Chagall und Pablo Picasso gehörten ebenso dazu wie die zeitgenössischen Künstler Otmar Alt und James Rizzi, ein amerikanischer Maler der Pop Art. Bis heute zeigt Anna Vössing mit ihren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern Ausstellungen von Künstlern aus Limburg, der Region und weit darüber hinaus.
Die Kriterien für eine neue Ausstellung können sehr unterschiedlich sein. Zum Beispiel das Jubiläum eines Künstlers, oder auch bestimmte Motive oder Inhalte. Künstler können sich auch selbst für eine Ausstellung bewerben.
„Wir wollen aber immer auch zeigen, was alles in unserem Fundus steckt“, sagt Anna Vössing. Und das ist inzwischen eine ganze Menge. Die Kunstsammlung der Stadt wuchs stetig und verfügt heute über rund 5000 Objekte. Online kann man sich die ganze Sammlung jederzeit auch von zu Hause aus ansehen.

Junge Künstler, Kinder und Jugendliche
Die Ambitionen der Kulturamtsleiterin gehen aber noch weiter. Sie bietet immer wieder auch ganz jungen, noch nicht etablierten Künstlern eine Ausstellungsmöglichkeit. Zeitgenössische Scherenschnitte und die Präsentation von jungen Kunststudentinnen und Studenten gehören sicher zu den bisher besten Ausstellungen in der Limburger Altstadt.
Für Kinder und Jugendliche ist die Kunstsammlung auch ein außerschulischer Lernort. „Einige besonders ambitionierte Lehrerinnen und Lehrer kommen immer wieder zu uns“, berichtet Anna Vössing stolz.

Überhaupt ist für sie die Kunstsammlung ein Ort der Begegnung von Künstlern und Kunstliebhabern.

Viele Besucher – Imagegewinn für die Stadt
Für die zahlreichen Ausstellungen stehen insgesamt rund 22 000 Euro pro Jahr zur Verfügung. Mit den damit finanzierten Ausstellungen trifft die Kunstsammlung der Stadt Limburg offensichtlich auch immer den Nerv der Zeit – und damit das Interesse potenzieller Besucher. Etwa 8000 Menschen pro Jahr besuchen die verschiedenen Ausstellungen im alten Rathaus. Hauptsächlich sind es Touristen, die bei ihrem Besuch der Stadt die Ausstellungen besichtigen. Schön für alle Touristen und Limburger: Der Eintritt ist kostenfrei.
Insgesamt wird die Kunstsammlung durch Fördergelder des Landes Hessen, der Stadt Limburg und durch Zuwendungen von Sponsoren finanziert.

Die Kunstsammlung der Stadt Limburg ist eine großartige Einrichtung, die einen Mehrwert sowohl für die Menschen als auch für das positive Image dieser lebens- und liebenswerten Stadt bietet.

Foto: Stadt Limburg

Klaus-Peter Kreß