Wincent Weiss


Jedes Mal ein Feuerwerk
Der perfekte Tag für Wincent Weiss ist ein Tag, an dem er auf der Bühne steht

Wer schonmal ein Konzert von Sänger und Songwriter Wincent Weiss erlebt hat, weiß, dass es ein wahres Feuerwerk ist, das er auf der Bühne abfackelt. Da fällt es fast schwer zu glauben, dass er privat „eher zurückhaltend und schüchtern“ ist, wie sich der 31-Jährige selbst beschreibt. Er springt von einer Seite zur anderen, rennt durchs Publikum, und sucht am liebsten das Bad in der Menge – Crowdsurfing inklusive. Dabei schmettert er seine ganzen Hits und steckt alle mit seiner positiven Energie an.

Woher er diese Power und das Selbstbewusstsein nimmt, weiß er selbst nicht: „Ich sehe immer Videos von mir bei YouTube, wie ich auf der Bühne bin und Leute anschreie und da irgendwie von links nach rechts springe. Und wenn ich das so als Außenstehender beobachte, denk ich mir immer: ‚Was macht der Junge da?!‘“ Wenn es auf die Bühne geht, lege sich bei ihm ein Schalter um, er bekomme eine Art Energieschub und zack steht da der Entertainer und Animator, der die Menge zum Kochen bringt.

Für die Bühne brennen

Nicht zuletzt liegt das aber auch daran, dass der Musiker dafür brennt, auf der Bühne zu stehen. Aktuell befinden sich Wincent und seine Bandkollegen wieder auf großer Sommertour. Bereits im Vorfeld freute er sich riesig auf „die ganzen Konzerte, die Leute vor der Bühne, die Band, das Gefühl. Eigentlich auf die Sekunde, wenn ich auf die Bühne gehe und der erste Ton erklingt – was Schöneres gibt’s als Musiker nicht. Wenn dann auch noch Leute vor der Bühne stehen, die mitsingen und mitfühlen, dann ist der Tag eigentlich perfekt.“
Einen perfekten Tag wird er hoffentlich auch in diesem Jahr wieder in unserer Region haben. Nach seinem fulminanten Auftritt im vergangenen Jahr am Deutschen Eck in Koblenz im Rahmen des Kaiserfestivals, ist er auch diesen Sommer wieder dabei. Aber nicht nur er hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen, sondern dieser Auftritt auch bei ihm. „An diese Location, wo die Mosel und der Rhein zusammenkommen, erinnert man sich ja immer. Und wir hatten das Backstage hinter diesem riesengroßen Pferd. Das heißt, wir haben vor allem auf das Gehänge von diesem Pferd geschaut. Dieses große Stahlgerüst – das war schon sehr beeindruckend. Und ich finde, es ist einfach eine unfassbar schöne Location, auch für die Leute vor der Bühne, die sich das Konzert anschauen.“

Ideen und Projekte

Da das Bühnenerlebnis für den Musiker eines der schönsten Dinge im Leben ist, steht im März 2025 auch schon die nächste Arena-Tour an. Und auch sonst erweckt der 31-Jährige nicht den Eindruck, dass er sich viele Pausen gönnt. „Ich baue mir schon immer sehr viele Projekte nebenbei auf.“

Nachdem er sich im vergangenen Jahr mit seinem Weihnachtsalbum einen Traum erfüllt hat, möchte er Ende des Jahres „Weihnachten wieder aufleben lassen und mein Album nochmal feiern und in Fernsehshows unterwegs sein.“ Vier neue Songs hat er bereits geschrieben und aufgenommen – damit „steht das Weihnachtsprojekt für dieses Jahr schon in den Startlöchern.“ Sein Ziel ist es, dieses Projekt immer weiter auszubauen. Dazu gehört auch noch ein kleines Weihnachtsbuch mit passenden Geschichten zu schreiben. „Das ist auch schon in Arbeit und ich hoffe natürlich, dass es pünktlich fertig wird.“

Außerdem möchte der Sänger irgendwann mal eine Rockplatte machen. „So eine Rock- und Metalplatte, weil ich da ja musikalisch herkomme.“ Diesen Plan hegt er schon lange, doch wann genau sich dieser Traum erfüllt weiß er noch nicht. Er habe bereits angefangen, neue Musik zu schreiben und er möchte dabei einfach mal gucken, wo die Reise hingeht. „Ich habe diese ‚Irgend-Reise‘ für mich abgeschlossen, da habe ich ja vier Alben gemacht und jetzt schau ich mal. Ich gehe da wirklich ganz unbefangen ins Studio und mache einfach mal das, was gerade so aus mir rauskommt.“

Richtig Angst davor, dass neue Musik nicht bei allen Fans gut ankommt, hat er nicht. „Ein bisschen Schiss“ vielleicht, wie er es beschreibt. „Aber ich glaube, das ist irgendwann auch ganz natürlich. Ich bin ja, seitdem ich Musik mache, acht Jahre älter, erwachsener geworden. Natürlich verändert sich dann auch die Musik ein bisschen. Ich bin jetzt mittlerweile Anfang 30 und das spiegelt sich dann irgendwann auch in der Musik wider. Das kann man dann halt mögen oder nicht mögen.“

Ein Ort zum Durchatmen

Und wenn Wincent Weiss doch mal eine Pause braucht, zieht er sich in sein Dorf mit etwa Hundert Einwohnern zurück. „Ich habe das jetzt gelernt, wieder in meiner Heimat zu sein.“ Dort hat er sich ein kleines Büro eingerichtet, wo er Kühe und Pferde sieht, wenn er aus dem Fenster schaut. Die ländliche Ruhe genießt der Musiker sehr. „Nach dem Touralltag aufs Dorf zu kommen und hier ist alles wie beim Alten, alles ist ruhig, hier fahren keine Autos, hier sind keine Diskotheken, hier ist keine Bar – hier ist man einfach alleine und das genieße ich schon sehr.“ Und wenn er zu Hause seinen Energiehaushalt aufgetankt hat, geht es weiter mit jeder Menge Projekten, die seine Fans sicherlich wie immer begeistern werden.
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Kaiserfestival in Koblenz
Donnerstag, 29. August: Wincent Weiss
Freitag, 30. August: Nena
Samstag, 31. August: 90er Live
Sonntag, 01. September: Santiano
www.neuwied-musik.de

Fotos: Christoph Köstlin, Dario Suppan, Jörg Niebergall

Jacqueline Schlechtriem