1980 wurde das erste Cheerleader-Team in Deutschland gegründet. Mittlerweile gibt es deutschlandweit über 25.000 Cheerleader aus circa 350 Vereinen – darunter auch die Heavenly Force Cheerleader aus Altenkirchen. In den nunmehr 25 Jahren seit ihrer Gründung blickt der Verein stolz auf seine Erfolge zurück: dazu zählen fünf Deutsche-Meister-Titel, unzählige Regional- und Landesmeistertitel sowie mehrfache Teilnahmen an Europameisterschaften und der Cheerleading-Weltmeisterschaft in Orlando, Florida. Aktuell zählt der Verein 115 Mitglieder in fünf verschiedenen Teams: die Heavenly Force Mini-Peewees, Heavenly Force Peewees, Heavenly Force Junior Cheer, Heavenly Force Junior Dancers sowie die Heavenly Force Senior Dancers. Doch wo hat diese Erfolgsgeschichte begonnen?
Heavenly Story
1998 zog die Vereinsgründerin Tanja Krämer mit ihrem damaligen Ehemann aus Solingen in den Westerwald, um am theologischen Seminar Rheinland Theologie zu studieren. Sie war seit 1989 eine begeisterte Cheerleaderin in Hilden, Solingen und Düsseldorf. Der Wechsel in den Westerwald – so ganz ohne Cheerleading – kam für sie also nicht in Frage. Kurzerhand gründete sie 1999 die Heavenly Force Cheerleader unter „Sportler ruft Sportler“, um ihre sportliche Leidenschaft mit ihrem Glauben zu vereinen.
Die ersten Cheerleader waren allesamt Studenten des Theologie Zentrums. Im Jahr 2000 waren die Studenten mit ihrem Studium fertig, sodass an den Gemeinden in der Umgebung nach Nachwuchs gesucht wurde – leider ohne Erfolg. Also wurde ein Aufruf in verschiedenen Zeitungen gestartet, worauf zum ersten Casting rund 30 Mädchen erschienen. Da das Team daraufhin immer größer wurde, beschloss man, 2003 einen CVJM (Christlicher Verein junger Menschen) zu gründen, um richtige Jugendarbeit leisten zu können. Die Teams wuchsen und 2006 gab es bereits über 100 Cheerleader in fünf verschiedenen Gruppen. Die sportlichen Erfolge wurden immer mehr und der Teamgeist wuchs. „We are Family“ war nicht nur ein Wahlspruch, sondern wurde von Anfang an gelebt. Einer für alle und alle für einen!
Schon seit der Anfangszeit gilt daher: „Building people before building pyramids“. Bei Heavenly Force lernen die Sportler von klein auf, was es bedeutet, ein Teamplayer zu sein, sportlichen Ehrgeiz zu entwickeln und sich menschlich stetig weiterzuentwickeln. Dies spiegelt sich auch darin wider, dass der Großteil der aktuellen Trainer im Verein selbst bereits seit ihrer Kindheit Mitglieder bei Heavenly Force und somit in diesem Team aufgewachsen sind. Alles, was sie selbst gelernt haben, können sie an ihre Schützlinge weitergeben. Erst wenn die menschliche Basis stimmt, kann sich der sportliche Erfolg anschließen.
Im eigenen Vereinsheim in Altenkirchen sowie den umliegenden Turnhallen trainieren alle Teams der Heavenly Force Cheerleader jeweils zweimal pro Woche – kurz vor Meisterschaften oder wichtigen Auftritten kommt das ein oder andere Extratraining dazu, um bestmöglich vorbereitet zu sein. Disziplin, Beständigkeit und Teamgeist werden somit jedes Training aufs Neue vermittelt.
Cheerleading – über das Klischee hinaus
Wenn der Begriff Cheerleading (sinngemäß übersetzt als „den Beifall anführen“) fällt, verbinden die meisten dies mit „mit Puscheln wedeln und dabei laute Anfeuerungssprüche rufen“. Doch seit der Geburtsstunde des Cheerleadings vor bereits mehr als hundert Jahren hat sich der Sport zu einem umfangreichen und vielschichtigen Universum entwickelt.
Grundlegend unterscheidet man zwischen dem Cheerleading und dem Cheerdance. Während Cheerdance aus Choreografien und technischen Tanzelementen wie Drehungen, Sprüngen und Bodenturnelementen besteht, gehören akrobatische Einlagen wie Stunts (Hebefiguren), Pyramiden, Sprünge und Tumbling (Bodenturnen) zum Cheerleading. Wie aus den meisten amerikanischen High-School-Filmen bekannt, sind Cheerleader an der Seitenlinie von Football-, Basketball- oder Fußballspielen zu finden.
Doch: Schon lange hat Cheerleading sich auch als eigenständiger Sport, unabhängig von anderen Sportarten, etabliert. Auf Meisterschaften präsentieren Cheerleader in verschiedenen Cheer- und Dance-Kategorien sowie Altersgruppen ihr Können vor einer ausgewählten Jury und können so um Titel auf nationaler und internationaler Ebene kämpfen. Ein wahrer Leistungssport, der neben stundenlangem Training, viel Schweiß und mitunter auch Blut und Tränen hundertprozentiges Vertrauen auf sich selbst und die Teamkollegen fordert.
KONTAKT
www.heavenlyforce.de
Instagram: @heavenlyforce_cheerleader &
@heavenlyforce.dancers
Text: Dora Speicher
Fotos: Heavenly Force Cheerleader, Lena Brüngel