Authentisch, inspirierend und mit dem Herz am rechten Fleck. Mit diesen Worten kann man Nicolette Fountaris wohl am besten beschreiben. Die erfolgreiche Vloggerin, Entertainerin, Autorin und Unternehmerin ist mit ihrer offenen, ehrlichen Art ungeniert und frech über Sexualität, Liebe und Beziehung zu sprechen, bekannt geworden. Doch sie kann weitaus mehr und begeistert mit ihrer Vielseitigkeit nicht nur ihre knapp 260.000 Instagram-Follower.
Die gelernte Visagistin lebt seit 2011 in ihrer Wahlheimat Koblenz und hat der Stadt Köln, in der sie aufgewachsen ist, dankbar den Rücken gekehrt. „Ich habe festgestellt, dass ich gar kein Großstadtmädchen bin und das Leben im ländlichen Raum viel mehr mag“, sagt sie. Es entwickelte sich schnell eine große Liebe zu der Stadt, die ein Ort geworden ist, an dem sie bleiben und alt werden will.
Vom „Quatschformat” zur erfolgreichen Influencerin
Berühmt geworden ist die 37-Jährige mit ihrem 2016 gegründeten „Dirty Donnerstag“-Format auf Instagram, bei dem sie einmal wöchentlich über Liebe, Sex und Partnerschaft spricht. Diese Karriere begann jedoch mehr aus einem Spaß heraus. „Ich habe damals in einem Großraumbüro gearbeitet, in dem nur Frauen saßen. Wir haben uns den ganzen Tag über die Themen unterhalten, über die Frauen eben sprechen“, erzählt sie lachend. „Jungs, Zöpfe flechten und Nägel lackieren. Irgendwann meinte die Social-Media-Beauftragte, ich solle einen Account auf Instagram erstellen und die Geschichten dort erzählen.“
Das tat sie auch. Doch was zunächst ein rein komödiantisches Projekt werden sollte, entwickelte sich zu so viel mehr. „Ich habe mich über vieles einfach nur lustig gemacht und unglaublich viel Blödsinn erzählt“, berichtet sie amüsiert. Doch sie bekam schnell bundesweit Aufmerksamkeit und war innerhalb eines Jahres so erfolgreich, dass sie bis heute mit den unterschiedlichsten Werbepartnern zusammenarbeitet. „Es kamen immer mehr Nachrichten in mein Postfach, in dem die Leute sich für etwas bedankten, das ich gesagt habe. Dabei hatte ich ja gar keine Ahnung.“ Die Influencerin stellte schnell fest, dass die Themen Liebe, Sex und Partnerschaft viel interessanter sind und ihre Arbeit viel erfüllender ist, wenn man sie mit Ernsthaftigkeit behandelt und Menschen dadurch unterstützen und mit Ratschlägen helfen kann.
Studium zur Paartherapeutin als logische Konsequenz
So ist es nicht verwunderlich, dass sich Nicolette schließlich für ein Studium zur Paartherapeutin entschied, das sie 2024 begonnen hat. Langweilig wird es ihr nie, die sich wiederholenden Fragen zu beantworten, über die gleichen Dinge zu sprechen oder ähnliche Ratschläge zu geben. Im Gegenteil. „Ich liebe es“, sagt sie begeistert. „Ich liebe es mit jeder Zelle meines Körpers und es ist toll, wenn ich mit etwas, das mich interessiert, nicht nur Geld verdienen, sondern auch noch anderen Menschen helfen kann.“ Mit dem Studium setzt sie darüber hinaus ein deutliches Zeichen gegen Kritiker. „Es wurde oft hinterfragt, wie ich mir das Recht herausnehmen kann, Ratschläge zu erteilen. Das Studium gibt mir eine Kompetenz, die man nicht mehr so einfach in Frage stellen kann.“ Nichtsdestotrotz will sie der Social-Media-Welt und dem Showbiz nicht den Rücken kehren: „Solange ich das machen darf, mache ich das!“
Vielseitigkeit mit Leidenschaft
Dass Nicolette Fountaris vielseitig ist, beweist sie mit ihren unterschiedlichen Projekten. Neben ihrem Vollzeit-Studium und ihrem Instagram-Account, ist sie Geschäftsführerin der Unternehmen „Namiko“ und „Haute Volée“ und ist mit einem eigenen Soloprogramm auf Tour gegangen. Sie begeistert mit ihrer eigenen TV-Show „Nicolette-Unzensiert und ungeniert“, hat an verschiedenen TV-Formaten wie „Shopping Queen“, „Promi Big Brother Late Night live“ oder „Das perfekte Dinner – Promi Influencer“ teilgenommen und gibt regelmäßig Interviews für Podcasts und TV-Sendungen.
Darüber hinaus hat sie mittlerweile vier Bücher geschrieben. Die ersten drei haben es allesamt auf die Spiegel-Bestseller-Liste geschafft. Das neueste Buch „Was ich meiner Generation sagen möchte“, wurde im April dieses Jahres veröffentlicht. „Es ist etwas ganz anderes als meine Bücher zuvor“, sagt sie stolz. „Es ist mein persönliches Meisterwerk.“
„Plötzlich zeigt dir dein Körper, dass du sterblich bist!“
Die Influencerin ist jeden Tag dankbar für all das, was sie machen kann und machen darf. Selfcare ist ihr dabei enorm wichtig. Sie achtet auf eine gute Work-Life-Balance, gesunde Ernährung, raucht nicht und trinkt keinen Alkohol. Doch im vergangenen Jahr dann ein gravierender Einschnitt: Die Entertainerin erlitt einen Schlaganfall und der Schock sitzt immer noch tief. „Der Schlaganfall hat einfach alles verändert“, sagt sie ernst. „Mit der eigenen Sterblichkeit direkt konfrontiert worden zu sein und sie am eigenen Körper erlebt zu haben, ist etwas, das verarbeitet werden muss.“
Viele Menschen tun ihren Schlaganfall mit den Worten „Du hast doch noch Glück gehabt und sitzt nicht im Rollstuhl” ab. Doch dass damit, neben möglichen körperlichen Folgen, auch eine enorme psychische, anhaltende Belastung einhergehen kann, wird dabei oft übersehen.
„Das Vertrauen in meinen Körper hat sehr gelitten. Das Gefühl, dass er mich jeden Moment im Stich lassen kann und es diesmal nicht so glimpflich ausgeht, ist wirklich schlimm“, sagt sie betroffen. Etwas an ihrem Lebensstil zu ändern, um das Risiko eines weiteren Schlaganfalls zu minimieren, kann sie nicht. Durch ihren gesunden Lebensstil hat sie vorher schon jeden Risikofaktor ausgeschlossen. „Leider fehlt mir diese Ausweichmöglichkeit, die mir natürlich auch Trost spenden würde.“
Psychologische Betreuung wird vernachlässigt
Zudem kritisiert Nicolette die fehlende psychologische Betreuung im Gesundheitssystem. „Da sitzt du im Krankenhaus auf der Bettkante, wartest auf deine Liebsten und in der Zwischenzeit kommt niemand und schaut, wie es dir mental nach so einer Diagnose geht.“ In sämtlichen medizinischen Fachbereichen sei eine psychologische Betreuung enorm wichtig. Gerade bei lebensbedrohlichen Erkrankungen oder grundsätzlich in Fällen, in denen Menschen labil sind und schwer mit solchen Situationen umgehen können. Denn Angststörungen und Panikattacken aufgrund eines traumatisierenden, gesundheitlichen Erlebnisses würden oft übersehen werden und unbehandelt gelassen.
Das Positive sehen
Obwohl der Umgang mit ihrem Schicksalsschlag manchmal herausfordernd ist, ist die Powerfrau nach wie vor ein positiv denkender Mensch voller Lebensfreude, der das Leben mit großer Dankbarkeit genießt. Doch etwas hat sich verändert. „Ich kann nun mit einer noch größeren Selbstverständlichkeit und Freude ‚nein‘ sagen und das tun, was mir guttut.“
Das Erlebnis hat sie gelehrt und ihr Bewusstsein dafür geschärft, nochmal mehr für sich und die eigenen Bedürfnisse einzustehen. Eine Fähigkeit, die heutzutage vielen Menschen abhandengekommen ist, weil sie im Strudel der Pflichterfüllung und im hektischen Alltag gefangen sind.
Mit ihrem Credo, sich selbst regelmäßig Gutes zu tun, ist sie eine Inspiration für Menschen, denen es schwerfällt, achtsam und fürsorglich mit sich umzugehen. Sie möchte einen kleinen Schubs in Richtung mehr Selfcare und Me-Time geben, da diese elementar wichtig für die physische und psychische Gesundheit sind. Denn bei allem Stress darf man nie vergessen, dass wir alle nicht wissen, wieviel Zeit uns selbst zum Genießen des Lebens noch bleibt.
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