Gut sortiert & Bestens aufgestellt


Christopher Herzberg führt das erfolgreiche Familienunternehmen in die nächste Generation: „Das muss die DNA sein“

Alles begann vor 39 Jahren in der Garage von Beselich-Schupbach. Michael Herzberg, gelernter Raumausstatter und heute 60, hatte ein aus­ge­sprochenes Faible für Musik – und einen Zwillingsbruder, mit dem er in einer Band spielte. Irgendwann kam ihm der Gedanke, bei den Festen auch Getränke zu vermarkten. Kurzerhand verstaute er die Kisten in seinen Kombi und setzte die Idee in die Tat um. Das war Ende der achtziger Jahre. Heute ist die Getränke-Firma Herzberg ein Familienunternehmen mit Sohn Christopher an der Spitze und einer der größten Getränkelieferanten und Eventgestalter im Umkreis von 50 Kilometern.

„Getränke verkaufen ist mein Hobby, gleichzeitig mein ­Beruf und meine ­Berufung.“

Der Erfolg kam schnell. Zwei Jahre nach dem „Kombi“-Experiment kaufte der damalige Jungunternehmer Michael Herzberg in Merenberg ein 5.000 m² großes Grundstück, baute nebenan Wohnhaus und Halle. Wenig später kamen das Büro und eine zweite Lagerhalle dazu. Mittlerweile ist die Firma Herzberg ein Getränkefachgroßhandel mit 18 Mitarbeitern, 8 Lkw, 2 Sprintern und 40 Eventfahrzeugen, in dem Sohn Christopher (30) die Fäden zieht. Und der wird in der Region schon längst als der ultimative Key-Player wahrgenommen. „Wir sind schnell, zuverlässig und kompetent und heben uns dadurch von unseren Mitbewerbern positiv ab“, sagt der Juniorchef selbstbewusst. Die Geschäfte laufen gut. Aktuell hat er 5.000 m² an Gewerbefläche dazugekauft. Denn die Nachfrage ist groß und Herzberg muss erweitern.

Die Liste der Kunden ist lang und erstreckt sich vom Lebensmittelhandel und Getränkeabholmärkten, über Tankstellen bis hin zu Gastronomiebetrieben wie Hotels, Restaurants, Diskotheken und Kantinen. Über 1.500 Getränkesorten hält der Merenberger Fachgroßhandel auf Lager, alleine 1.000 Produkte an Weinen und Spirituosen. Das Sortiment ist breit aufgestellt, reicht von Heil- und Mineralwässern über Flaschen- und Fassbiere bis zu Erfrischungsgetränken und Säften.

Gabelstapler statt Sandkastenspiele

„Ich bin spielerisch in der Branche groß geworden“, sagt Christopher und macht für seine Leidenschaft für den Getränkehandel schlichtweg die „Herzberg-DNA“ verantwortlich. „Ich habe als Kind auf dem Gabelstapler gesessen, während andere im Sandkasten gespielt haben“, sagt er ohne Bedauern.

Daran, dass er nach seinem Betriebswirtschaftsstudium in München nach Merenberg zurückkehren wird, daran lässt er von Anfang an keinen Zweifel. Zunächst jedoch sammelt er seine Erfahrungen außerhalb des elterlichen Betriebs. „Und das war auch gut so“, weiß er im Nachhinein. Neun Jahre arbeitet er für den Großkonzern Coca-Cola und ist mit einem 16-köpfigen Team als nationaler Key-Account-Manager zuständig für den Getränkefachgroßhandel in ganz Deutschland. Diese Erfahrung kommt ihm zugute, als er als Juniorpartner vor eineinhalb Jahren in den elterlichen Betrieb mit einsteigt.

CHRISTOPHER HERZBERG

• Geboren am: 19. Mai 1989 in Gießen
• Von Beruf: Getränke-Betriebswirt
• Hat neun Jahre als nationaler
Key-Account-Manager bei Coca-Cola gearbeitet
• Sitzt bei der IHK im Prüfungs­ausschuss für Azubis
• Ist in der Vollversammlung
zuständig für den Fachbereich Großhandel
• Liebt gutes Essen und Trinken
• Ist ehrenamtlich aktiv bei der
Feuerwehr
• Hobbys:
klassisches ­Skifahren, Joggen
• Ist leidenschaftlicher Fan von:
Eintracht Frankfurt

Organisation ist alles

Als Servicedienstleister für Veranstaltungen jeglicher Art will er sich mit der Firma profilieren. Das gelingt ihm problemlos, denn Herzberg junior gilt als Arbeitstier. Und er wird mit seinem Gesamtpaket, Veranstaltungen von A bis Z zu organisieren, deutschlandweit mit einer der ersten Dienstleister der Getränkebranche. „Alle Serviceleistungen aus einer Hand“ ist die Devise. Und das fängt bei der Beratung für die richtigen Getränke an und endet mit der Entsorgung von Fetten und Altölen. „Wir liefern nicht nur 100% palmfreies Speise- und Frittieröl, sondern gewährleisten auch dessen fachgerechte Entsorgung nach EU-Richtlinien durch den TÜV Rheinland“, betont Herzberg.

Ob Polterabend, Geburtstagsfeiern, Open-­Air-Veranstaltungen und auch Schützen- oder das traditionelle Limburger Altstadtfest – für Herzberg ist kein Event zu klein oder zu groß. Für alle Veranstaltungen hat er das richtige Maß, die richtige Theke, den optimalen Kühlschrank, Zapfgeräte, Ausschankwagen, Gläser, Geschirr und auch Sonnenschirme. Der technische Support vor Ort gehört dazu. Und – ganz wichtig für alle, die bis in die Nacht feiern: Es gibt einen Notdienst, falls die Getränke ausgehen. „Wir lassen keinen auf dem Trockenen sitzen“, lacht Christopher. Und da ist es egal, ob man schon 6 Stunden auf den Beinen ist oder bei 38° noch mal ran muss.

„Den Erfolg, den wir haben, können wir nur mit guten Mitarbeitern umsetzen.“

Doch Herzberg weiß auch: Ohne das Engagement der Mitarbeiter geht nichts. Und die gilt es, ganz besonders zu pflegen. Und weil der Chef eine Vorbildfunktion hat, geht Christopher Herzberg mit gutem Beispiel voran. „Sonst wird man unglaubwürdig“, sagt er. Da passt es auch, dass er – trotz seiner ständigen Präsenz für die Firma – ehrenamtlich noch immer im aktiven Feuerwehrdienst mitmischt. „Ich möchte ja auch, dass mir im Notfall genauso geholfen wird“, betont er.

Text: Edith Billigmann | Fotos: Thorsten Wagner