Die Wohnküche ist der neue Trend


Stylisch ist angesagt: Offene Strukturen, fließende Übergänge, Natürlichkeit in Form und Farbe, gepaart mit raffinierter Technik

Wenn Eva Neust-Haßenpflug die Vergangenheit des Familienunternehmens Revue passieren lässt, gelangt sie zurück ins Jahr 1926. Bis dahin reichen die Wurzeln ihres Großvaters, der zwischen zwei Weltkriegen die eigentlichen Grundlagen für das spätere Möbelhaus in Wirges gelegt hat. Heute sind es Eva Neust-Haßenpflug und Patrick Neust, die die Fäden in der Hand halten und das Familienunternehmen erfolgreich ins 21. Jahrhundert führen.

Zwischen Gründungsdatum und heute liegen 93 Jahre. Damals hatte Wohnen ja einen eher funktionalen Charakter, heute spielen beim Einrichten Ambiente und Wohlfühlfaktor eine ganz entscheidende Rolle.
Patrick: Das entspricht tatsächlich dem Lifestyle-Zeitgeist: Wohnen und sich wohlfühlen stehen an erster Stelle. Dahin geht auch der Trend bei den Kücheneinrichtungen, die sich mittlerweile zu dem zentralen Element einer Wohneinheit entwickelt haben. Früher hatte man eine klassische Kochküche, heute ist die Küche im Bauhausstil mit freistehenden Inseln und Theken der Lebensmittelpunkt schlechthin.
Eva: Außerdem ist Kochen gesellschaftsfähig geworden. Man zeigt seinen Gästen gerne seine kulinarischen Künste. Wer eine vorzeigbare Küche hat, kann auch mal Kollegen oder Kunden zum Geschäftsessen einladen.

Also könnte man auch Büro und Küche als eine Einheit zusammenlegen?
Eva (lacht): Wenn man das möchte, warum nicht? Ein Bücherregal in der Küche oder eine Ablage für den Laptop sind gar nicht so abwegig und manche Firmengespräche verlaufen in der Küche tatsächlich auf einer ganz anderen Ebene, nämlich wesentlich entspannter.

Wie entsteht in einer Küche mit Arbeitsplatten, Dunstabzugshaube und Küchengeräten ein Ort mit Wohlfühlatmosphäre?
Patrick: Küchengeräte und technische Elemente können Sie ohne Weiteres hinter Schiebewänden, Türen und Schubladen verschwinden lassen, so dass der Raum wunderbar wohnlich bleibt. Raffinierte Technik wie Drucktüröffner statt Türgriffen oder Dunstabzugshauben direkt am Herd tun ihr Übriges. Ess- und Wohnbereich werden heute räumlich kaum noch voneinander getrennt. Die Übergänge sind gewollt fließend. Kunden stimmen auch gerne Möbel aus Wohnzimmer und Kochbereich so aufeinander ab, dass ein geschmackvollesund stylisches Gesamtbild entsteht.
Eva: Ebenso wie Mode ist der Bereich Wohnen stark von individuellen Vorlieben geprägt. Eigene Vorstellungen und kreative Wünsche fließen ein und sollen möglichst auch 1:1 umgesetzt werden. Diese Individualität ist übrigens bei Bädern ähnlich stark gefragt wie bei Küchen. Wir haben in unserer Ausstellung 100 Küchen, aber auch 100 Bäder.

Stark im Kommen sind ja auch die Außenküchen. Denn die haben - laut Trendbarometer - Hochkonjunktur.
Patrick: Das kann ich nur bestätigen. Außenküchen haben sich zum absoluten Renner entwickelt. Seit letztem Jahr haben wir zusätzlich Gartenmöbel und hochwertige Grillgeräte ins Sortiment aufgenommen. Auch das ist dem Zeitgeist, der Geselligkeit und Gemütlichkeit unabdingbar miteinander verbindet, geschuldet.

Lässt sich auch ein Trend bei Farben und Materialien erkennen?
Patrick: Da sind vor allem Natürlichkeit und schlichte Eleganz gefragt. Angesagt sind Naturtöne und dezente grau-nuancierte Farben. Edel wirkt Naturholz, beispielsweise massive Eiche, kombiniert mit schwarzem Lack oder auch – als Kontrast – mit dunkelroten Tönen. Bei Küchen setzen sich immer mehr anthrazitfarbene Arbeitsplatten durch. Im Jubiläum Ess- und Wohnbereich darf bei Regalen auch mit Materialien aus Schiefer, Metall und Beton experimentiert werden. Das verleiht größeren Räumen das gewisse Etwas des industriellen Charmes. Kleinere Räume hingegen vertragen bunte Farbakzente mit Mintgrün, Himmelblau oder sanftem Orange.

"Die Geschichte des Möbelhaus Neust in Wirges beginnt mit dem Sattler und Polsterer Egidius Neust, der 1926 ein Haushaltswarengeschäft in Siershahn eröffnet hatte. Nach dem 2. Weltkrieg erweiterte er das Sortiment um den Verkauf von Matratzen, später dann Betten. Damit schaffte er den Sprung von den Haushaltswaren zu Möbeln. 1957 erfolgte der Umzug von der alten Bahnhofstraße in die Ringstraße. Doch die Nachfrage stieg weiter und so entschieden sich die Söhne Heinz und Günter Neust 1969 für den neuen Standort in Wirges, wo das Unternehmen in dritter Generation seit 2005 von Eva Neust-Haßenpflug (40) und Patrick Neust (45) geführt wird. Heute präsentiert sich das Familienunternehmen als Wohnerlebnis auf 25.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche."

Wie erfüllen Sie die Erwartungshaltungen Ihrer Kunden?
Eva: Als Vollsortimenter haben wir in dieser Region ein Alleinstellungsmerkmal. Wir sind vor Ort der einzige noch verbliebene Anbieter mit dem Sortiment Wohnen und Haushaltswaren und bieten vom Beratungsgespräch und Möbelkauf über Lieferung und Montage – mit eigenen Monteuren, Schreinern und Lkws – alles aus einer Hand. Ein eigener Kundendienst ist in dieser Branche etwas Besonderes. Unsere Stärke im Mittelstand ist die persönliche Beratung vor Ort. Das setzt natürlich beim Kunden Vertrauen voraus. Wir sind ein Familienunternehmen und wollen für den Menschen da sein. Das gilt für unsere Mitarbeiter genauso wie für unsere Kunden. Bei uns zählen die Persönlichkeit, die Individualität und der Aspekt des Einzelnen.
Patrick: Der Besuch in unserem Möbelhaus soll für Familien zum positiven Erlebnis werden. Deshalb haben wir ein Kinderparadies mit kleinem Kino, Rutschbahn und Bällebad eingerichtet. Und wer mittags oder zum abendlichen Ausklang in gepflegter Atmosphäre essen möchte, dem können wir einen Besuch im neu eröffneten Restaurant „Da Bruno“ wärmstens an Herz legen.

Kontakt

Möbel Neust GmbH
Samoborstraße 8
56422 Wirges
Telefon 02602 9260 - 0
www.moebel-neust.de

Interview: Edith Billigmann; Fotos: ©Möbel Neust