Abtauchen und Auftanken


Die Vulkantherme Bad Bertrich ist Deutschlands einzigartige Bade-, Sauna- und Wellnesslandschaft mit Thermalwasser zum Relaxen und fünf Saunen zum Dampf ablassen

Zwischen Trier und Koblenz erstreckt sich der „13. Eifeler Maarsee“ mit einem wunderbaren Blick auf die steilen, fast schon märchenhaft bewaldeten Hänge… Ganz abwegig ist der Gedanke an ein weiteres Maar nicht, ist doch die Vulkaneifeltherme als Bäderlandschaft in Bad Bertrich zwar von Menschenhand errichtet, wird aber von Deutschlands einziger Glaubersalzquelle gespeist. Mit über 500 Quadratmetern Wasserfläche und einer großzügigen Sauna- und Wellnesslandschaft gilt das Bertricher Staatsbad als Ort der Entspannung und Erholung.

Vielschichtig wie eine Vulkanlandschaft ist auch das Konzept der Vulkaneifeltherme. „Naturnah“, formuliert es Michael Krämer (50) ganz begeistert. Krämer, seit 2003 Geschäftsführer, ist ein Kind der Vulkaneifel. In Bad Bertrich ist er aufgewachsen, hat bei der Staatsbad Bad Bertrich GmbH seine Ausbildung absolviert, diese dann zur Weiterbildung verlassen, um dann 1994 dorthin zurückzukehren. „Weil ich die Eifel so liebe“, wie er unumwunden zugibt.
Vier Jahre lang, von 2007 bis 2010, hat er den Neubau der Vulkaneifeltherme zu einer modernen Bäder-, Sauna - und Wellnesslandschaft intensiv begleitet. „Rund 17 Millionen Euro haben wir zwischenzeitlich investiert“, fasst er zusammen und meint damit das Gesamtvolumen, das bis 2018 getätigt wurde. Denn nach Abschluss der eigentlichen Bauphase war ein Nachbessern aufgrund der gestiegenen Nachfrage erforderlich. 2012 wurde um eine zweite Liegehalle erweitert, 2015 um eine Außensauna, der sogenannten Eifelhütte. 2018 erfolgte der bereits dritte Erweiterungsbau im Saunabereich mit Galerie und neuem Ruhebereich, bei dem 50 Liegeflächen geschaffen wurden.
Gut 160.000 Gäste zählt das Unternehmen im Jahresdurchschnitt, davon alleine 60.000 im Saunabereich. Therapie- und Wellnessangebote nutzen etwa 20.000 Besucher. In 2021 ist eine weitere Außensauna geplant. „Die Anlage wird ständig modernisiert und weiterentwickelt“, kündigt Krämer an und gibt Einblicke in das vielfältige Angebot von Bad, Sauna und Wellness.

Saunalandschaft
Den fünf Erlebnissaunen zur Seite stehen Dampfbad und Behandlungsräume für Anwendungen mit Seifenschaum ebenso wie umfangreiche Ruheräume und eine Kaminlounge mit Saunagastronomie. Die Lavalichtsauna, die Schiefersauna, die Vulcanusschmiede, die Vulkansauna und die Eifelhüttensauna führen allesamt auf die Spur des Vulkanismus. Der neue Ruhebereich „Galerie“ mit Saunaaußenbecken (32° C) und der große Saunagarten laden zum Abkühlen ein. Die Badgastronomie mit Innen- und Außenterrasse bietet neben Aussichten ins Bad und auf Bad Bertrich gesunde Genussperspektiven. Neben den großzügigen Ruheräumen auf allen Etagen dient das Dachgeschoss mit Blick über die Therme gänzlich als Sauna-Ruheraum. Die Saunalandschaft wurde vom Deutschen Saunabund mit Premium ausgezeichnet.

Vitalwelt
Zugänge vom Foyer wie auch von der Badewelt führen in die Behandlungsräume für die vielseitigen Wellness-Behandlungen. Ob klassische Massagen, fernöstliche Heiltechniken, Vital- und Wellnessanwendungen oder auch craniosacrale Methoden für die Körper-Balance und Entspannung - die Auswahl ist groß und auf die jeweiligen Bedürfnisse zugeschnitten. „Es gibt auch Anwendungen für Paare oder auch speziell nur für Männer“, erläutert Krämer und zeigt sich damit als Kenner der Szene.

Die Badewelt
Hier gibt es viel Platz für wohltuende Entspannung und ausgiebiges Vergnügen im heilenden Thermalwasser: 550 Quadratmeter Wasserfläche, 1,35 Meter Tiefe innen und außen, Heißsitz- und Bewegungsbecken (36°C). Die sanfte Massage des 32°C naturwarmen Bertricher Wassers aktiviert das Herz-Kreislauf-System und lockert Muskeln und Gelenke.

„Die heilende und lindernde Wirkung des Bad Bertricher Glaubersalz- Thermalwassers ist wissenschaftlich anerkannt.“

Deutschlands einzige Glaubersalztherme
Aus einer vulkanischen Bruchspalte in 2300 Metern Tiefe steigt das mineralische Wasser mit einer Temperatur von 32°C an die Erdoberfläche. Seine Temperatur sowie der Gehalt und die Zusammensetzung an wertvollen Mineralien machen das Bad Bertricher Glaubersalz-Thermalwasser einzigartig in Deutschland. Die nächste Quelle befindet sich im tschechischen Karlsbad. Seine heilende und lindernde Wirkung insbesondere bei Gelenkerkrankungen und Beschwerden des Magen-Darm-Traktes ist wissenschaftlich anerkannt und wird deshalb auch heute noch in Trink- und Badekuren zu therapeutischen Zwecken eingesetzt. Die Römer waren die ersten, die die Thermalquelle einfassten und das warme Wasser für Kuren nutzten. Die Glaubersalz-Bergquelle verdankt ihren Namen dem deutschen Apotheker und Chemiker Johann Rudolph Glauber (1604-1670), der die spezielle Zusammensetzung des Salzes definiert hatte.

Das 13. Maar
Das Zentralbecken mit den Außenanlagen ist in Anlehnung an ein Maar, dem wassergefüllten Vulkankrater, gestaltet. Regionale Materialien und landschaftliche Besonderheiten finden sich in der Gebäudegestaltung wieder. Ein grauer skandinavischer schieferähnlicher Quarzit spannt den Bogen zur Eifel mit den örtlichen Stützwänden als Natursteinwand in Moselländer Grauwacke. Farbige Putzflächen, dunkles Holz, helles Feinsteinzeug und schieferfarbener Naturstein greifen immer wieder die ortstypischen Besonderheiten auf.

Ökologisch durchdacht
Aus dem Thermalwasser, das mit 32°C an die Oberfläche tritt, wird für Badezwecke in der Therme oder zur Nutzung im Hotel Eisen und Mangan herausgefiltert. Der Trinkbrunnen im Kursaalgebäude (nicht im Kurmittelhaus) bleibt davon unberührt und wird direkt von der Quelle versorgt.
Die Wärme des überschüssigen Wassers wird in Verbindung mit der Wärmepumpenanlage auch für Heizzwecke verwendet. Überschüssiges Wasser wird dem Becken kontinuierlich zugeführt, was sich positiv auf die Frischwasserqualität auswirkt. Im Gegenzug wird gefiltertes Wasser entnommen, abgekühlt und den Toilettenanlagen sowie dem Tauchbecken im Saunabereich zugeführt. Ebenso werden damit die Fußböden in den Saunakabinen abgekühlt und alle Filterbehälter rückgespült. Aufgrund der ökologischen Einmaligkeit des Projektes und der ökonomischen Betriebsweise wurde die Anlage von der EU und dem Land Rheinland-Pfalz gefördert. Mit dem Einsatz der Wärmepumpen konnten die jährlichen CO²-Emissionen um ca. 150 Tonnen reduziert werden.

Text: Edith Billigmann | Quelle: Vulkaneifeltherme Bad Bertrich | Fotos: Edith Billigmann, AdobeStock | ©Vulkaneifeltherme