Sie wollen Vorbild sein


Ein visionäres Ziel: Francis Tonleu und Oktay Cömertler machen aus Abfällen Rohstoffe

Die Abbruchbranche ist in den vergangenen zehn Jahren enorm gewachsen. Doch nicht alle Firmen konnten daran teilhaben. Denn das Business hat sich enorm verändert. Von der Abrissbirne zur digitalen Baustelle – mit dieser Entwicklung hieß es mitzuhalten. Profitiert aber hat auf jeden Fall ein in Andernach und Düsseldorf ansässige Unternehmen: die Van den Berg Gruppe. Und anders als andere Abbruchunternehmen, die zeitweise wie Pilze aus dem Boden schossen und schnell wieder darin versanken, ist Van den Berg gekommen, um zu bleiben.

Das KnowHow das heutzutage gefragt ist, unterscheidet sich enorm von dem vergangener Tage. Für die neue Ausrichtung stehen Francis Tonleu und Oktay Cömertler beispielhaft. Mit Engagement und einem neuen Fokus, der auf der Nachhaltigkeit ihrer Arbeit liegt, haben sie seit der Firmengründung 2016 einen großen Kundenkreis für sich gewonnen. Beweis dafür ist die Auszeichnung als eines der am schnellsten wachsenden Unternehmen Deutschlands beim Journal Focus Business. „Wachstum heißt im ersten Schritt persönliches Wachstum. Wenn wir uns nicht entwickeln, entwickelt sich auch unsere Firma nicht“, fasst Cömertler den Erfolg der Firma zusammen: „Dazu kommt: wir hören darauf, was die Menschen zu sagen haben, orientieren uns daran.“ Ein Erfolgsrezept, das aufzugehen scheint.

Die Revolution hat begonnen
„Unsere Vision ist, es, Vorbilder in unserer Branche zu werden. Wir wollen Deutschlands schnellste Entkernungs- und Schadstoffsanierer werden und stellen aus recycelten Abfällen erstklassige Produkte sowie Rohstoffe her. Deswegen haben wir uns fest vorgenommen alle anerkannten Regeln der Technik zu nutzen, um den Abbruch und das Recycling zu revolutionieren“, so fassen die beiden Geschäftsführer ihren hohen Anspruch zusammen. Und das macht das Unternehmen so interessant: Die Abfälle, die beim Abbruch entstehen, werden von professionell entsorgt und vor allem recycelt. „Recycling ist die Zukunft und wir übernehmen Verantwortung, denn wir glauben an unseren Planeten und konzentrieren uns auf die Aufbewahrung der Ressourcen.

„Heute heißt Abriss nicht mehr „mit der Abrissbirne drauf“, wie man sich das vielleicht vorstellt, sondern es wir selektiv zurückgebaut“, erklärt Oktay Cömertler. Was das heiß, kann man auf den Baustellen der Gruppe beobachten: fein säuberlich werden die einzelnen Schichten abgetragen. Am Ende des Geländes wird dann der entstehende „Bauschutt“ in seine einzelnen Bestandteile zerlegt und sortiert.“ Alle anfallende Abbruchmaterialien werden sortiert entsorgt oder vollständig in den Rohstoffkreislauf zurückgeführt. Nicht nur die Metallelemente, auch der saubere Bauschutt, der beim Abbruch entsteht, wird für die Wiederverwendung bereitgestellt. Das Plastik wird hier nicht verbrannt, sondern in neue Produkte weiterverarbeitet. So bekommt das Wort Abbruch eine neue Bedeutung: „Wir machen nicht einfach etwas kaputt, sondern schaffen Platz für Neues“, betont Cömertler.

Text: Karin Adelfang/ Fotos: Karin Adelfang, Van den Berg