Wie man sich bettet


Matratzen aus dem Westerwald sind auch auf den Weltmeeren unterwegs

Für den Kauf einer Matratze sollte man sich Zeit neh men. Man verbringt immerhin rund ein Drittel seines Lebens darauf“, sagt Dirk Körting. Er ist Eigentümer und Geschäftsführer der Körting Firmengruppe. Zu dieser Fir mengruppe gehört auch die „Dreamline GmbH“, die hoch wertige Matratzen und Lattenroste produziert und ver kauft. Dirk Körting berät seine Kunden oft selbst im Direktver kauf auf seinem Firmengelände in dem kleinen Wester waldort Moschheim. Die Beratung kann schon einmal eine Stunde dauern. Gut investierte Zeit, wie ein Selbstversuch schnell zeigt. Er weiß, worauf es ankommt. Er kennt die richtige Balance zwischen Entlastung und Unterstützung der verschiedenen Körperpartien. Sein Geschäftserfolg und eine Vielzahl zufriedener Kunden aus inzwischen aller Welt sprechen für sein Konzept und seine Fachkom petenz

Das väterliche Unternehmen ausgebaut und weiterentwickelt

Die Ursprünge seines heutigen Unternehmens gehen auf das Jahr 1961 zurück. Damals gründete Vater Dieter Kör ting eine Handelsvertretung mit Auslieferungslager für Möbel und Einrichtungsgegenstände. Auch mit dem Ausliefern ist Dirk Körting der Grundidee seines Vaters treu geblieben. Nur eben größer, flexibler und auch nachhaltiger, als dies in den 60er Jahren des ver gangenen Jahrhunderts üblich war. Die WWL Westerwälder Logistik GmbH entwickelte sich als Teil der Körting Unternehmensgruppe aus der Notwen digkeit, die verkauften Matratzen und Lattenroste auch zum Kunden zu bringen. Nach dem ersten Kleintranspor ter wurde der zweite angeschafft. Später kamen auch LKW dazu. Heute umfasst die Flotte Fahrzeuge von 3,5 t bis 40 t. Die Zuverlässigkeit, die Sorgsamkeit bei der Lieferung des Hygieneprodukts Matratze und die Zufriedenheit der Kunden sprachen sich schnell in der Branche herum. Kein Wunder also, dass die WWL inzwischen auch die Ausliefe rung von Matratzen großer deutscher Produzenten übernommen hat.

Regionales Produkt aus deutschen Rohstoffen weltweit geschätzt

Seine eigenen Matratzen produziert die Dreamline GmbH in einem Joint Venture mit einem Unternehmen aus dem Oberwesterwald. Sie werden also in der Region hergestellt. „Sämtliche Rohstoffe für die Matratzen kommen aus Deutschland“, erzählt der Firmen inhaber nicht ohne Stolz. Genutzt werden die Matratzen aus dem Westerwald aber keineswegs nur in Deutschland und in privaten Haushal ten. Beliefert werden zahlreiche Betten und Möbelhäuser. Spezialanfertigungen und Sondermaße werden für Wohnwa gen und die Schlafkojen von Lkw ausge liefert. Zahlreiche Hotels schwören auf die Produkte aus Moschheim. Selbst auf den Meeren dieser Welt liegt es sich gut auf den Matratzen von Dre amline. Das Unternehmen liefert für die Kreuzfahrtschiffe einer interna tionalen Reederei die Matratzen für die Suiten. So wurde auch das Privat kundengeschäft international. Einige Kreuzfahrtgäste, die die Matratzen von Dreamline auf den Schiffen ken nengelernt hatten, bestellten sie nach ihrer Rückkehr auch für ihre privaten Schlafzimmer. So liegen Produkte aus dem Westerwald inzwischen zum Bei spiel auch in Japan und Kanada. Dirk Körting freut sich über die Zusammen arbeit mit der Reederei. „Ich bin sehr stolz, dass die Gäste auf diesen Luxus schiffen auf den Matratzen unseres Unternehmens liegen und offensicht lich sehr gut darauf schlafen“, sagt er zu dem Erfolg dieses Geschäftszweigs

Flexibles Angebot für kleine und große Kunden

Inzwischen arbeiten rund 30 Frauen und Männer für Dreamline und die WWL. Auch für die Logistik- und Spedi tionssparte gilt die Maxime des Chefs: „Bei uns wird der Kunde noch als Kun de wahrgenommen und auch so be handelt.“ Und: „Unser Service soll im mer top sein. Ob die Auslieferung einer einzelnen Matratze oder der Umzug eines priva ten Haushalts bzw. einer ganzen Firma: Dirk Körting hat das richtige Transport mittel und vor allem motiviertes und qualifiziertes Fachpersonal. Dies ist ge rade für die Matratzen sehr wichtig, da dies aus seiner Sicht Hygieneprodukte sind, die besonders sorgsam behandelt werden müssen. Für die Transport- und Logistikaufträ ge stehen dem Unternehmen 8000 qm Betriebsfläche und rund 1500 qm über dachte Logistikfläche zur Verfügung. Bei der WWL kann man auch Container mieten, um zum Beispiel Möbel für eine bestimmte Zeit zwischenzulagern.

Mensch und Umwelt stehen im Mittelpunkt

Dirk Körting hat bei seiner Arbeit als Un ternehmer ganz klare Prioritäten. Natür lich stehen zunächst seine Kunden im Mittelpunkt seiner Arbeit. Aber gleich zeitig – und dies ist schon etwas Beson deres – stehen seine Belegschaft und die Umwelt gleichberechtigt daneben. „Die Menschen, die mit und für mich sowie unsere Kunden arbeiten, sind mir sehr wichtig“, beschreibt Dirk Körting seine Einstellung. Dabei hilft natürlich, dass er selbst auch ganz offensichtlich ein Familienmensch ist. Formaler Ausdruck des Erfolgs seines Engagements für die Frauen und Männer in seinem Unternehmen ist die Aus zeichnung als familienfreundlichster Betrieb im Wester waldkreis. Einen weiteren Preis erhielt der bodenständige Geschäftsführer für „Beispielhafte Beschäftigung schwerbe hinderter Menschen“. Sehr viel früher als viele andere hat Dirk Körting die Bedeu tung von Umweltorientierung in den Blick genommen und auch gehandelt. Die sinnvolle Beachtung von nachhaltigem Handeln hat er ebenfalls erkannt. Er hat diese Aspekte zu einem integralen Bestandteil seines Unternehmensselbst verständnisses gemacht und wird damit auch seiner Verant wortung gegenüber der Gesellschaft mehr als gerecht. Frühzeitig hat er bereits extensiv genutzte Ausgleichsflä chen im Ortsbereich von Moschheim zugekauft, um die Gewerbefläche seines Unternehmens zu kompensieren. Bereits seit 1995 fängt er Regenwasser auf, das er zum Bei spiel für die Bewässerung seiner Grünflächen, Blumenbee te und Blühstreifen nutzt, Seit fast 20 Jahren verwendet er ausschließlich energiesparende LEDs für die Beleuchtung. 2007 begann Dirk Körting mit ersten Tests für eine Photovol taikanlage auf seinem Werksgelände, die seit 2011 Strom für den Eigenbedarf liefert. Inzwischen liegt die Autarkiequote, also die Unabhängigkeit vom öffentlichen Stromnetz, bei über 90 Prozent.

Zukunftsorientierte Überlegungen des Eigentümers

Für die Zukunft plant er Elektro-Ladesäulen, die auch von anderen Besitzern von Elektroautos genutzt werden kön nen. Ebenso die Anschaffung von E-Transportern und Elek tro-Lkw. Wärmepumpen für die Betriebsgebäude stehen ebenfalls auf seiner To-do-Liste. Die bisherigen Auszeichnungen und Preise werden sicher nicht die letzten für die Körting Firmengruppe gewesen sein. Mit seinen hochwertigen und langlebigen Produkten, seinem ausgefeilten und nachhaltigen Logistik- und Trans portkonzept sowie seiner konsequenten Ausrichtung auf Umweltorientierung bietet der Westerwälder Unternehmer die besten Voraussetzungen für weitere öffentliche Würdigungen.

Text: Klaus-Peter Kreß | Adobe Stock, Körting