Leise, kaum hörbar, kommt Paula auf sanften Pfoten heran. Sie überlegt nicht lange und schmiegt sich mit ihrer ganzen Weichheit an das kleine Kind. Gemeinsam liegen sie nun so da, auf der bunten Behandlungsliege in der DogTher® Natur Akademie.
Was für ein besonderer Ort. Hier dürfen Kinder noch Kinder und Erwachsene kindlich sein. Ein Ort, der neben einer besonderen Atmosphäre eben auch Sicherheit und Wohlfühlen verspricht.
Am Ortsrand der Winzergemeinde Brauneberg (Juffer), direkt in den Weinbergen gelegen.
Hier finden wir das Team der DogTher® NaturAkademie.
Das sind aktuell 22 Therapeuten und Therapeutinnen sowie 36 Hunde von 2,5 Kg bis 58 Kg mit ganz verschiedenen Charakteren. Das hat den besonderen Vorteil, dass sich jeder Mensch einen sogenannten Spiegelhund aussuchen kann, mit dem er sich gut fühlt. Spiegelhunde – das sind die Tiere, welche das jeweilige Verhaltensmuster der Klienten spiegeln, da sie es meist selbst haben.
Bei DogTher® geht es nicht um klassische Konditionierung der Tiere, sondern das ausgeprägte Art- und Rassespezifische Muster. Jeder Therapiebegleithund darf sich frei und individuell entwickeln und ist somit Spezialist in ganz unterschiedlicher Ausprägung. Das kommt den Klienten zugute.
Dies sind meist Kinder mit besonderen Themen. Nach der Flutkatastrophe waren es Kinder von der Ahr und aus dem Flutgebiet um Trier. Kriegsflüchtlinge aus Afghanistan und der Ukraine.
Jeden Monat sind die individuell ausgebildeten Therapiebegleithunde in einer Kinder- und Jugendpsychiatrie, wo sie für Kinder mit psychischen Erkrankungen und Kinder mit ADHS oder Autismus-Spektrum-Störungen im Einsatz sind. Donnerstags geht es dann in eine Palliativstation, wo das Team DogTher® Menschen auf dem letzten Stück des Weges begleitet und ihnen mit viel Empathie und Herz begegnet.
Es sind die zahlreichen kleinen Wunder, sagt Gerd Thiel, Sozialpädagoge und Inhaber der DogTher® Natur Akademie, die ihn bewegen. Wenn Kinder wieder Motivation haben, sich zu bewegen oder zu greifen. Wenn sich Hände Herz öffnen. Wenn in der DRK-Demenz-Einrichtung ältere Damen und Herren wochenlang die Namen der Hunde wissen – sich selbst aber in der Demenz verloren haben. Das sind kleine Wunder.
Auch Kinder aus Koblenz und dem Westerwald kommen öfter an die Mosel, oder das Team fährt in deren Grundschulen und Kindergärten. Dort können die Kinder spielerisch soziale und emotionale Kompetenzen erlernen und neu definieren. Gemeinsam mit den Hunden stark werden und sich in den eigenen Möglichkeiten wiederfinden.
Das Team DogTher® ist zudem deutschlandweit und in Luxembourg im Einsatz mit einem mobilen Therapieraum, der über Spenden generiert wurde und der speziell für Einsätze geschaffen wurde, in denen keine passenden Räume zur Verfügung stehen. Mit Hilfe des mobilen Therapieraums, sind überall therapeutische Maßnahmen für betroffene Kinder möglich.
Eine ganz andere Seite zeigt sich, wenn Firmen und Einzelpersonen mit tiergestütztem Training und Coaching in Kontakt kommen. Hier werden über die Hunde durch den gezielten Ablauf ganz besondere Muster in der Kommunikation sichtbar und für die Teilnehmer klarer. So können in Betrieben Kommunikation und Werteempfinden gestärkt und die Abläufe verbessert werden.
DogTher® ist keine therapeutische Maßnahme für behinderte Menschen – sondern kann eine tierische Chance sein, für jeden, der sich darauf einlassen möchte, einem wundervollen Tier zu begegnen.
Auch bei der Auswahl für den Familienhund hilft das Team DogTher® und begleitet den Weg, von der Auswahl bis zum Kauf und darüber hinaus, denn die ersten 20 Wochen sind wesentlich in der Beziehungsdynamik eines Hundes. Hier wird auf die Art- und Rassespezifischen Grundlagen der Welpen geachtet, denn bei DogTher® gibt es keine klassische Konditionierung. Mensch und Hund sollen sich immer wohlfühlen im Miteinander und nur dann können Beide voneinander „profitieren“.
Gerd Thiel Sozialpädagoge
DogTher® NaturAkademie für
Tierunterstützte Intervention und Pädagogik
TeamTraining und Coaching
www.DogTher.com
Fotos: DogTher